Ältester Narren Verein
Bei unseren Nachforschungen sind wir nunmehr im "Urkundenbuch der Stadt Krefeld" Band I auf ein festes Datum Fastnacht gestoßen, nämlich der 22. Februar 1357.
Damit ist zunächst die Fastnacht seit über 650 Jahren am Niederrhein nachgewiesen. Dabei haben wir die Feststellung gemacht, dass der "Fastnachtstag" sowie "Martin" 11.11., auch von wirtschaftlicher Bedeutung waren, da diese Tage auch Termine für Geldgeschäfte (Lehen usw.) sowie die Auszahlung der Jahreslöhne und Deputate der Landarbeiter waren.
Im "Urkundenbuch der Stadt Krefeld" Band I wird auch die Gründung der
durch den Grafen Adolf von Kleve bestätigt. Die heute noch vorhandene Gründungs-Urkunde, im Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf, unter Kammer Kleve Nr. 625, wurde in Augenschein genommen.
Die Urkunde ist vom hl. Kunibertstag (12.November) 1380. Sie ist auf Pergament, 21 Zoll lang und 5 Zoll breit. Das Dokument ist mit 36 Siegeln versehen.
Der übersetzte Text lautet wörtlich:
Es folgen in drei Reihen die Siegel:
Wilhelm van Loel, Hendrik van Oefde, Dirk van Eyl, Gerrit van Voorst, Grafen von Cleve, Otto van Herven, Evert van Ulft, Reinald van Rees, Johann van Bronchorst, van Holtmölen, Jan van Kuckelsheim, Graten van Möers, van Buderick, Herberen van Lewen, Walraven van Bentheim, Willem die Roede, Rutger van Dornick, Evert van Oefde, Diepenbroeck, Junggraf von Moers, Jonge Berent van Ingenhave, Bellingchave, Gotterwick, Otto van Hait, Herdrick van Bylant, Johann van Bylant, Otto van Bylant, Sweder fvan Schulenburg, Ernst van Steenre, van Abccude.
Somit dürfte der "Klever-Geckenorden" der älteste "Narren Verein" in Deutschland gewesen sein.
Dieser höchste feudale mittelalterliche Männerkreis von 36 Grafen und Rittern, die mit der Narrenkappe angetan, gelbe Strumpfhosen und rote Röcke tragend, worauf der silberne Hanswurst blitzte, sollte viele Jahre zusammenhalten.
Weiter kann als nachgewiesen betrachtet werden, dass die "Klever Geckengesellschaft" noch nach 42 Jahren tätig war. (Siehe Urkundenbuch der Stadt Krefeld Band I Anlage 4)
Auch eine Ausstrahlung auf die "Dülkener Narrenakademie" ist denkbar.
Autor: Rudi Neuhausen